Raumbesetzung mit Nachtgestalten

Das Duo Engelbach & Weinand macht den Pop-up-Raum der Hamburger Kreativgesellschaft zum Beobachtungsort für Einblicke ins Künstlerleben.

Engelbach & Weinand
Machen den Pop-up-Raum der Hamburger Kreativgesellschaft für 14 Tage zum "Vivarium": Eva Engelbach und Marcel Weinand. Foto: Engelbach&Weinand

Eva Engel­bach und Mar­cel Weinand sind in ihr “Vivarium“eingezogen: Kisten­weise Req­ui­siten, Möbel und Licht haben sie angeschleppt und den Pop-up-Raum der Ham­burg­er Kreativge­sellschaft stilecht beset­zt. Zwei Wochen wer­den sie in der Grinde­lallee von mor­gens früh bis spätabends Kun­st machen. Wer möchte, kommt vor­bei – zum Guck­en, zur “Füt­terungszeit”, dem gemein­samen Mit­tagessen, oder zu einem der drei musikalisch-skur­rilen The­at­er­abende von Engel­bach & Weinand. Kurz: Im Vivar­i­um lässt sich das Kün­stler­duo “in seinem natür­lichen Leben­sraum” bestaunen.

Alles begann wie bei jedem Einzug in eine neue, vielver­sprechende Bleibe: mit einem guten House­warm­ing. Essen, plaud­ern, den Raum erkun­den – alles war erlaubt und gewün­scht. In den kom­menden 14 Tagen haben die Schaus­piel­er ein umfan­gre­ich­es Tage­spen­sum zu bewälti­gen, zuver­läs­sig geregelt durch einen genau struk­turi­erten Arbeit­s­plan. Vor­mit­tags kön­nen Gäste die Kün­stler fast täglich im “offe­nen Vivar­i­um” bei der Arbeit beobacht­en. Um 14.00 Uhr find­en bei der “Füt­terungszeit” alle am Tisch zusam­men – hier ist die Nach­barschaft ein­ge­laden, mit Eva Engel­bach und Mar­cel Weinand an der gemein­samen Tafel ihr Essen zu teilen. Wer sich ver­plaud­ert, bleibt ein­fach bis in den Abend hinein, guckt beim Proben zu und kann besten­falls um 20.00 Uhr gle­ich noch eine Vorstel­lung sehen.

Das Vivarium-Programm

Gespielt wer­den zwei Stücke des Engel­bach & Weinand-Reper­toires sowie eine Pre­miere, die auch vor Ort geprobt wird: Für “WIR HUREN – Ein musikalis­ch­er Beitrag zur Reha­bil­i­ta­tion ein­er ver­femten Beruf­s­gruppe” sind Eva Engel­bach und Mar­cel Weinand abge­taucht in St. Paulis dun­kle Ritzen. Von dort brin­gen sie – passend zum Tag der Arbeit am 1. Mai – Lieder mit von Lust und Laster, Geld und Gier und solarge­bräunter Roman­tik – und beleucht­en einen mit Skep­sis betra­chteten Wirtschaft­szweig. Außer­dem zu sehen sind DER TASCHENHONKA – Ein moralis­ches Lehrstück mit Musik (26. und 27. April) und DRAUSSEN VOR DER TÜR – Ein konz­er­tantes Zweiman­n­fron­tk­abarett nach Wolf­gang Borchert (4. und 5. Mai).

Engelbach & Weinand
Auf Recherche in der Her­bert­straße: Foto­shoot­ing für “WIR HUREN”. Foto: Engel­bach & Weinand

Zwei Fragen, vier Antworten

Wir woll­ten Eva und Mar­cel nicht zu lang von ihren House­warm­ing-Gästen fern­hal­ten und haben ihnen daher nur zwei schnelle Fra­gen zwis­chen Tür und Angel gestellt.

Warum macht ihr das Ganze?
Eva Engel­bach: Um die häu­fig gestellte Frage zu beant­worten: Wie kommt ihr nur immer auf eure Ideen? Auf die Antwort sind wir selb­st ges­pan­nt. Ob man in einem Vivar­i­um über­haupt denken kann?

Mar­cel Weinand: Weil´s geht! Außer­dem: Die Stücke ner­ven so und quen­geln ständig rum, dass sie gespielt wer­den wollen. Also spie­len wir sie.

Worauf freut Ihr Euch am meis­ten?
Eva Engel­bach:
Auf das hof­fentlich warme Essen auf dem Tisch und nette Gespräche mit vollem Mund.
Mar­cel Weinand: Das Schaufen­ster. Ich wollte schon immer eine Woh­nung mit Schaufen­ster.

Das gesamte Pro­gramm gibt es hier.

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