Udo Jürgens †

30. September 1934 – 21. Dezember 2014

Greek_Wine_OPAP
Blut der Erde (Bild: Pitichinaccio/commons.wikimedia.org)

Es war schon dunkel, als ich durch Vorstadt­straßen heimwärts ging. 
Da war ein Wirtshaus, aus dem das Licht noch auf den Gehsteig schien.
Ich hat­te Zeit und mir war kalt, drum trat ich ein.

Da saßen Män­ner mit braunen Augen und mit schwarzem Haar,
und aus der Juke­box erk­lang Musik, die fremd und südlich war.
Als man mich sah, stand ein­er auf und lud mich ein. 

Griechis­ch­er Wein ist so wie das Blut der Erde. 
Komm’, schenk dir ein
und wenn ich dann trau­rig werde, 
liegt es daran, dass ich immer träume von daheim;
Du musst verzeih’n.

Griechis­ch­er Wein, und die altver­traut­en Lieder.
Schenk’ noch mal ein!
Denn ich fühl’ die Sehn­sucht wieder;
in dieser Stadt werd’ ich immer nur ein Fremder sein,
und allein. 

Und dann erzählten sie mir von grü­nen Hügeln, Meer und Wind,
von alten Häusern und jun­gen Frauen, die alleine sind,
und von dem Kind, das seinen Vater noch nie sah.
Sie sagten sich immer wieder: Irgend­wann kommt er zurück.
Und das Ersparte genügt zu Hause für ein kleines Glück.
Und bald denkt kein­er mehr daran, wie es hier war.

Griechis­ch­er Wein ist so wie das Blut der Erde. 
Komm’, schenk dir ein
und wenn ich dann trau­rig werde, 
liegt es daran, dass ich immer träume von daheim;
Du musst verzeih’n.

Griechis­ch­er Wein, und die altver­traut­en Lieder.
Schenk’ noch mal ein!
Denn ich fühl’ die Sehn­sucht wieder:
in dieser Stadt werd’ ich immer nur ein Fremder sein,
und allein.

Text von Michael Kun­ze, Musik von Udo Jür­gens (Udo Jür­gen Bock­el­mann), der große deutschsprachige Lieder­sänger und Kom­pon­ist, der heute im Alter von 80 Jahren gestor­ben ist.

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