Hier sind Entertainment-Profis am Werk, das merkt man gleich, wenn man aufs Gelände kommt. Das Team Mignon, Veranstalter des Winterspektakels auf der Trabrennbahn Bahrenfeld, ist sonst in erster Linie für das Facility-Managament für Kulturinstitutionen zuständig (z.B. Wälderhaus Hamburg), aber auch für Zirkuswelten in Urlaubsorten oder Ferienprogramme und Kindercamps für Firmen wie Beiersdorf, Xing oder Panasonic. Das “Winterspektakel” ist ein hochprofessionelles Event, und genau das erleben Besucher hier auf der Trabrennbahn: eine Winterwunderwelt, aufgebaut für 20 Tage.
Es ist ein Dreiklang aus Show, Jahrmarkt und Food-Market. Für den Zirkus wurden 28 internationale Artisten gebucht: von Aerial Ring-Künstlern bis zu atemberaubend schnellen Rollerskatern, vom Breakdancer bis zur Feuer-Artistik — die Akrobaten sind hochkarätig, haben teilweise im Pariser Lido oder im Cirque du Soleil gearbeitet.
Familienbesetzung im Zirkusfieber
Wir sind in klassischer Familienbesetzung mit zwei dreijährigen kleinen Besuchern unterwegs, die aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Da ist aber auch was los! Es ist eine tolle Kombination aus Zirkus- und modernen Showelementen, die hier zweimal pro Tag im Zelt über die Bühne geht. Football-Freestyler Mo Jamal reißt uns ebenso mit wie das Chinese Pole Duo aus Belgien, der ungarische BMX-Artist oder der junge armenische Künstler auf dem Unicycle.
Kleines Manko: Einige der Nummern sind tatsächlich nur für diejenigen gearbeitet, die in der Front sitzen. So erleben die, die das Zirkuszelt auf den Seiten füllen, einige der Zwischenchoreografien in einer wenig reizvollen Seitansicht, und bei einem Ballonkünstler haben wir vollen Einblick in die Trickkiste. Ein großes Plus der Show: Live-Musik. Sängerin Anna Heimrath aka “AnJosef” meistert alle Genres locker und doch ausdrucksstark mit einer Klangvielfalt, die an große Diven wie Alanis Morissette erinnert. Ganz selbstverständlich greift sie zwischendrin auch zum Saxofon. Perfekt begleitet wird sie von der Band rund um “Meute”-Drummer Nando Schäfer, die mit ausgezeichneten Arrangements und viel Groove die Show am Laufen hält. Etwas müde hingegen ist die Lichtregie. Lebt ein Zirkus doch von Zauber und Effekten, und Licht macht da einfach ein entscheidendes Pfund der Wirkung aus.
Von Enten, Talern und Apfelpunsch
Nach der Vorstellung erwartet uns Jahrmarktsflair: Von Dosenwerfen bis Entenangeln über Karussels und Pferdederby bis hin zur Eislaufbahn ist alles drin. Dem Alter unserer jüngsten Begleiter angepasst, üben wir uns im Entenangeln und drehen mit den Miniaturversionen von Riesenrad und Kettenkarussell einige Runden. Bezahlt wird in Talern, die im Umrechnungskurs von 1:1 gegen Euros ausgegeben werden. Der Sinn dahinter leuchtet nicht so richtig ein, aber sei´s drum. Die Kleinen lieben die Plastiktaler, und wir lieben den Apfelpunsch. In diesem Sinne: Danke, Winterspektakel, für einen bunten und sehr musikalischen Nachmittag!
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